Chopin, Gade

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Frédéric Chopin
- Trio g-Moll op.8
Niels W. Gade
- Novelletten für Klavier, Violine und Violoncello op.29
- Trio für Pianoforte, Violine und Violoncello F-Dur op.42

 

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Rezensionen

classics today USA Dezember 2005
This CD is recommendable for the two works by Gade, rather than the piano trio by Chopin. While the Chopin Trio (the Polish composer's only large-scale chamber piece for more than two instruments) occasionally betrays its author's unease in balancing piano with two strings, both of the Gade works are technically self-assured and achieve the desired chamber music effect of a conversation among equals. The two outer movements of Gade's F major trio deftly develop their attractive principal ideas in larger time spans while the inner movements (a scherzo and a charming Andantino slow movement) are both less than four minutes long, so the total timing is a compact 25 minutes.
The other Gade work, bearing the Schumannesque title "Novelletten", comprises five miniatures that effectively add up to a full-scale 20-minute trio. Both works show total mastery of material and means, albeit at no point do they rise to the beguiling fantasy of the best parts of the Chopin, particularly its enchanting Adagio sostenuto slow movement. Part of the fascination of this imaginatively programmed disc arises from this demonstration of how Chopin's sheer inspiration sometimes trumps Gade's technical excellence. But the Gade works are fine enough, and in these excellent performances they make a desirable addition to any collection of Romantic chamber music.
This 2001 recording shows that the Abegg Trio has matched if not eclipsed the finest ensembles of its type. The three members (Ulrich Beetz, violin; Birgit Erichson, cello; and Gerrit Zitterbart, piano) truly breathe and play as one. The Chopin performance is at least equal to the Beaux Arts' Philips release, and the Gade is unmatched. I have a slight reservation regarding the sound, namely that the piano (left channel and center) has a slightly distant, hollow quality in the stereo release (the program also is available in DVD-A surround, TACET D112), while the two strings are parked mainly in the right channel.
Joseph Stevenson

Frankfurter Allgemeine Zeitung Juni 2002
Nordlichtromantik – Das Abegg-Trio spielt Niels Gade und Chopin
In den sechsundzwanzig Jahren seines Bestehens hat das Abegg-Klaviertrio nicht allein das Standardrepertoire bedient, darunter in exemplarischen Gesamteinspielungen die Werke von Mozart, Beethoven, Schubert, Mendelssohn, Schumann, Brahms und Dvorák; es hat sich auch um Musik des zwanzigsten Jahrhunderts – etwa Werke von Henze, Killmayer und Rihm – und um Raritäten verdient gemacht. Dazu gehören Klaviertrios von Franz Berwald, Louise Farrenc, Hermann Goetz, Fanny Mendelssohn-Hensel und Clara Schumann.
Mit Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann war der dänische Komponist, Dirigent, Geiger, Organist und Musikorganisator Niels Wilhelm Gade befreundet. Seit 1844 assistierte er Mendelssohn am Pult des Leipziger Gewandhausorchesters und wurde nach Mendelssohns Tod 1847 Chefdirigent, ehe er beim Ausbruch des preußisch-dänischen Kriegs ein Jahr später für immer in die Heimat zurückkehrte. Schumann lobte Gade in seiner Neuen Zeitschrift für Musik und verewigte Gades Namen als Tonbuchstaben für sein »Nordisches Lied« im »Album für die Jugend«.
Mendelssohns Klangdelikatesse und Schumanns Poesie sind in Gades Novelletten op. 29 und seinem Klaviertrio F-Dur op. 42 herauszuhören, doch von »nordscheingebärender Phantasie« (Schumann) durchdrungen. Das melodische Strömen im Allegro animato des Trios belebt das Ensemble mal enthusiastisch, mal schwärmerisch. Auch die übrigen drei Sätze werden sensibel und passioniert ausgeforscht – energisch und mit eleganter Transparenz molto vivace, mit schwerblütigem Wohllaut im Andantino, wahrhaftig feurig im Allegro con fuoco: ein erzromantisches Werk, für Interpreten und Hörer lohnend wie die fünf charaktervollen Novelletten, die einzeln auch als Zugabe taugen.
Das Band dieser Einspielung ist Schumann, der Gade wie Chopin hochschätzte, in Gades Namen auch die Töne der leeren Violinsaiten entdeckte und dem 1976 in Hannover gegründeten Ensemble den Namen – von den Abegg-Klaviervariationen – lieh. Anders als Gades Kammermusik sperrt sich Chopins einziges Klaviertrio g-Moll op. 8 zunächst den Bemühungen um Klangbalance: Der Klaviermonomane Chopin hat die Streichinstrumente vor allem im finalen Krakowiak-Rondo zu Begleitpersonal degradiert. Doch die melodische und harmonische Erfindung ist unabweisbar; so kann es geschickten, hellhörigen Kammermusikern wie den Abeggs gelingen, den Klang der Streichinstrumente dynamisch, farblich und in der Artikulation so »hochzuziehen«, daß ohne Vergewaltigung des Notentextes ein Klangausgleich zwischen dem dominanten Klavier und den Streichern entsteht. Erst dadurch werden versteckte Stimmenbeziehungen, die verborgene Polyphonie im eleganten Scherzo und das rhapsodische Pathos im Adagio sostenuto begreifbar, das die Streicher arios und innig-konzentriert »aussingen«. Nicht länger ist das frühe Trio von 1829 so ein »Klavierkonzert mit Streicherbegleitung«.
Ellen Kohlhaas

The Strad Juli 2002
It’s astonishing how rarely Chopin’s G major Trio – his only extended work for chamber ensembles – has made it on to disc, given its nobility and Romantic urgency. The extensive opening Allegro is of concerto-like fervour, though Chopin carefully allocates all three instruments an equal role. The more I hear this disc, the more I like it. By and large the strings subordinate their own personality, though this can suddenly break out – both violin and cello excel in the leisurely, Brahmsian opening to the Andantino of Gade’s F major trio, for instance. The Abegg’s audible seriousness as musicians – nothing is simply played for effect – does justice, with integrity, to the full-bodied stature of these trios. Tacet’s slightly boxed sound lends the keyboard a rather fortepiano-like sound which helps the balances. Chopin’s Scherzo could be lighter and more cheerful – though the players’ restraint spares it salon-like triviality – and their earnest tone well serves the Adagio, full of yearning. Gade’s F major Trio is a fine, strong work, with a lovely Andantino, giving ample opportunities for the two string players – Ulrich Beetz, playing a 1741 Guarneri and Birgit Erichson, on a warm-toned Gofriller cello of 1721 – to shine. They do so even more in the enchanting Noveletten, a set of pieces in contrasting moods: a perky Scherzando; cello attractively shadowing violin in the larghetto; appealing pizzicato strumming in the finale; and some bewitching misterioso touches beautifully managed by both strings in the central Moderato.
Roderic Dunnett

Bayerischer Rundfunk April 2002
Das Abegg Trio, das nach der Odyssee von Intercord über EMI Classics nun bei Tacet eine neue Plattenheimat gefunden hat, nahm das Klaviertrio g-Moll op. 8 von Frederyk Chopin sowie die Novelletten op. 29 und das Klaviertrio F-Dur op. 42 des dänischen Komponisten Niels Wilhelm Gade auf. Es ist nicht allein die Interpretation, die unsere Aufmerksamkeit verdient, es ist auch die Koppelung der zwei Romantiker, die aufhorchen läßt. Längst vergessen sind die Sätze, mit denen einst Robert Schumann, der den jungen Dänen aus der gemeinsamen Leipziger Zeit her kannte, sich für Niels W. Gade begeisterte. Schumann meinte, dieser sei „ein entschieden ausgeprägter nordischer Charakter; aber gewiß wird Gade selbst am wenigsten verleugnen, wie viel er den deutschen Meistern zu verdanken hat. Den größten Fleiß, den er ihren Werken widmete, belohnen sie ihn mit dem Geschenk, das sie allen hinterlassen, die sich ihnen treu zeigen: mit der Weihe der Meisterschaft.“
Fast selbstverständlich ist es, daß im Klaviertrio von Frederyk Chopin das Klavier den Ton angibt, den unverwechselbaren Chopin-Ton, den die Mitglieder des Abegg Trios, voran Gerrit Zitterbart am Klavier, mit einer Wiedergabe voller Charme, voller Esprit treffen und verantworten.
Neben der Originalität Frederyk Chopins zu bestehen, war nur wenigen Romantikern gegeben. Gehörte Niels Wilhelm Gade zu ihnen? Sein Klaviertrio, 1863 entstanden, vereint alle Vorzüge des dänischen Komponisten, seinen nordisch frischen Ton und seine formale wie satztechnische Meisterschaft, die vielleicht eine Frucht seiner Leipziger Jahre war. Das Abegg Trio jedenfalls widmete sich beiden Partituren für Klavier, Violine und Violoncello mit der ihm eigenen Präzision, Intensität und Klangphantasie, die unversehens Musik lebendig werden lassen,. die lange Zeit vergessen war und doch ihren eigenen Reiz entfalten kann. Man muß nur zuhören können und sich die Offenheit für die Wärme, die Poesie und die klangsinnige Schönheit dieser Trio-Sätze bewährt haben, dann ist der Gewinn allein auf unserer Seite.
Ekkehart Kroher

Kulturspiegel Februar 2002
Seit 25 Jahren musizieren Ulrich Beetz, Birgit Erichson und Gerrit Zitterbart bereits als »Abegg-Trio« miteinander: Keine Frage, dass es da zum silbernen Jubiläum des vielfach preisgekrönten Trios eine besondere Aufnahme zu bestaunen gilt. Eine, mit der sich die Abeggs offenbar selber ein Geschenk gemacht haben, denn sowohl dem Klaviertrio op. 8 von Frederic Chopin wie auch dem Klaviertrio op. 42 und den Noveletten op. 29 von Niels Wilhelm Gade merkt man in dieser Interpretation die Ruhe und Sorgfalt an, die aus der langen Beschäftigung mit den Werken erwachsen ist. Und diese Ruhe sorgt für eine bemerkenswert uneitle Einspielung. Ist schon die Auswahl der Werke nicht zuerst auf virtuose Brillanz oder allergrößte kompositorische Tiefsinnigkeit gerichtet, üben sich auch die drei Musiker in meisterhafter Balance jenseits vordergründiger Extreme, feinsinnig und distinguiert, mit der gesamten musikalischen Souveränität und Abgeklärtheit eines gemeinsamen Vierteljahrhunderts. Für Feingeister ist auch die Aufnahmetechnik gestaltet, die den noblen Klang der Guarnieri-Geige und des Gofriller-Cellos exzellent eingefangen hat. Im »Tacet Real Surround Sound« – nur auf der DVD zu erleben – lässt der Firmenchef und Tonmeister Andreas Spreer den Hörer mit dem Rücken zum Klavier sitzen, während Violine und Violoncello von vorne links bzw. rechts erklingen, und sorgt damit für ein ungemein plastisches Hörerlebnis – sofern fünf identische Lautsprecher in annähernd kreisförmiger Anordnung verfügbar sind.
aw

Klassik heute Januar 2002
Das 1976 gegründete Abegg-Trio gehört mit seinen zahlreichen preisgekrönten CD-Einspielungen inzwischen zu den erfolgreichsten Klaviertrios. Besonderer Schwerpunkt des Ensembles ist die Romantik. Hier jedoch nicht allein das »Mainstream-Repertoire«, sondern auch seltener gespielte Werke, etwa von Louise Farrenc, Clara Schumann, Berwald, Goetz oder Gade. Die neue CD des Ensembles begeht mit Trios von Chopin und Gade einmal mehr eher unausgetretene Pfade. Während das Trio des damals erst neunzehnjährigen Chopin den Klavierpart vielleicht allzu sehr herausstellt und die Geige relativ stiefmütterlich behandelt, merkt man Gades Werken die Reife des fast fünfzigjährigen, erfahrenen Komponisten an: Seine Novelletten sind pointierte Stücke, kleine Kostbarkeiten romantischer Kammermusik, das schwärmerische Trio wirkt formal noch geschlossener. Das Abegg-Trio musiziert vorzüglich und wird der Musik dieser beiden so unterschiedlichen Komponisten vollauf gerecht. Der außerordentlich lesenswerte, sehr ausführliche Begleittext Jan Reichows rundet diese empfehlenswerte Aufnahme ab.
Markus Zahnhausen

Deutschlandfunk Köln Dezember 2001
Herzlich willkommen zu kammermusikalischen Besonderheiten – so müßte man wohl die beiden neuen CDs klassifizieren, die ich Ihnen heute morgen vorstellen möchte. Beide sind sie bei dem audiophilen Label »Tacet« erschienen. Die eine Scheibe ist überschrieben: »Romantische Klaviertrios 3«, und da hat sich das Abegg-Trio nun in der Tat dreier Werke angenommen, die man nicht eben oft oder sogar fast nie im Konzertsaal zu hören bekommt. Das Klaviertrio g-Moll op. 8 von Frédéric Chopin macht im Konzertsaal zu wenig her, schon gar in den großen philharmonischen Hallen, in denen die reüssierten Ensembles gelegentlich auftreten. Und das Klaviertrio op. 42 und die Noveletten von Niels Gade zählen zum ausgesprochenen Randrepertoire.
Chopins frühes g-Moll-Trio zeigt den jungen Pianisten und schon begeistert gefeierten Komponisten auf einem Weg, auf dem es keinesfalls in die Zukunft ging. Es ist im Grunde eine Sonate für Klavier und Begleitung durch zwei Streichinstrumente und gehört somit einem älteren Typus an, den Ignaz Pleyel noch einmal aufgegriffen hatte. Chopin erweitert die Form durch seinen persönlichen Klavierstil und schreibt fast so etwas wie ein Concertino für Pianoforte mit Accompagnement durch Violine und Cello. Das Stück ist reizvoll und geistvoll, eignet sich indes mehr zum privaten Musizieren als zum öffentlichen Auftritt. Und so spielen es denn auch der Pianist Gerrit Zitterbart, der Geiger Ulrich Beetz und die Cellistin Birgit Erichson, die nun schon seit 25 Jahren das Abegg-Trio bilden. (Musikbeispiel: Allegro con fuoco) Soweit dieser Ausschnitt aus dem g-Moll-Klaviertrio von Frédéric Chopin, auf der neuen Tacet-CD vom Abegg-Trio gespielt. Allegro con fuoco ist dieser erste Satz überschrieben. Es ist allerdings ein eher verhaltenes Feuer, das hier veranstaltet wird. Und das Abegg-Trio hat so unrecht nicht. Das Klaviertrio gibt zum einen Auskunft über den Stil des Pianisten Frédéric Chopin, der offenbar sehr weit entfernt war von dem ungemindert virtuosen Zugriff, mit dem sich die Pianisten heute den Werken dieses Komponisten nähern. Zum anderen hört man eben doch, daß Chopin zumindest zu Zeiten seines Opus 8 von Streichinstrumenten wenig verstand und wohl auch eine andere Idee von ihnen hatte als Paganini & Co. Die Führung der Violine erinnert in manchem an die frühen Sonaten Mozarts, der nun freilich ein ausgesprochener Geigenvirtuose war; hier wie dort bewegt sich das Streichinstrument quasi zwischen den Händen des Pianisten, füllt den Klang des Klaviers mit Wohlklang auf, ohne wirklich eigene Kontur zu gewinnen. Jedenfalls fehlt diesem Werk jener explosive Charakter, der eigentlich spätestens seit den ersten Trios Beethovens den Charakter des Genres ausmacht. Chopin sucht das harmonische Zueinander der Instrumente und nicht die Auseinander-Setzung zwischen gestrichener und angeschlagener Saite. Es wäre sicher spannend, dieses Trio auch mal wieder von einem Ensemble zu hören, das das Werk gegen den Strich bürstet, wobei die Komposition dann meistens irgendwie zu Bruch geht. Den Abeggs mit ihrem Sinn fürs Feinsinnige kommt das Werk entgegen. Chopins op. 8 entwickelt sich da auf eine Weise, daß man mehr und mehr auf die Feinheiten des Bogenstrichs und des Anschlags aufmerksam wird. Und davon hat dieses Ensemble wahrhaftig einiges zu bieten. Man braucht also Zeit und Muße, um zuzuhören. Selbst das Finale ist eben nur ein Allegretto und kein Reißer, schon gar kein Rausschmeißer: (Musikbeispiel: Allegretto).
Das Klaviertrio g-Moll von Frédéric Chopin ist nicht das einzige Werk auf dieser neuen CD des Abegg-Trios. Sie haben auch das relativ späte Trio F-dur von Niels Gade ausgegraben sowie dessen frühere Noveletten op. 29 in der aparten Besetzung für Klavier, Violine und Cello. Gade nun war Geiger von Geblüt und galt seiner Zeit als dänisches Original-Genie. Von Brahms wissen wir, daß er die Behaglichkeit über alles schätzte, aber nicht unbedingt auskomponierte. Bei Gade ist sie schöpferisches Credo. Er hat durchaus Leidenschaft, solange man das Wort nicht allzu entschieden und eher diminuendo und ritardando ausspricht. Kunst mag für ihn sehr wohl existenziell gewesen sein, doch sah er anderseits wenig Grund, an Existenz zu zweifeln. Sein Klaviertrio ist ein vollkommenes Lehrstück über romantisches Komponieren. Es ist wirklich schlechthin perfekt. Es beunruhigt keinen Moment; alles ist rund und an seinem Platz. Man lehnt sich zurück und findet das Leben einfach schön. Noch Fragen?
Ja. Warum die Noveletten des gleichen Komponisten so wenig gespielt werden. Da hat er nämlich Schwung und Witz. Man muß sie ja nicht alle fünf im Konzert spielen, aber als Zugaben bieten sie sich nun wirklich an. Sie haben ein richtiges, so auch bezeichnetes Finale und fangen mit einem Scherzo an. (Musikbeispiel: Niels Gade aus: Noveletten für Klavier, Violine und Violoncello op. 29). Niels Gade, die erste der Noveletten op.29 für Klaviertrio. Daß das Abegg-Trio auch hier den Pfad durchaus sympathischer Wohlanständigkeit nicht verläßt, gehört wohl doch zum Markenzeichen dieses Ensembles. Immerhin spielt Gerrit Zitterbart ja auch den weicheren Bösendorfer, auf dem die Welt stets irgendwie in Ordnung ist. Und Andreas Spreer von Tacet hat bei den Aufnahmen in der Frankfurter Festeburgkirche, wo Ernst Kochsieks Bösendorfer Imperial steht, den er diesmal in den Oktaven auch gar nicht so stark gespreizt hat, – Andreas Spreer hat unter anderem zwei Neumann U 47 und zwei M 49 eingesetzt, also ehrwürdige Röhrenmikrofone von 1947 und 1949, die dank ihrer weichen, durchsichtigen Transmission des Klangs weltweit Legende sind. So ist an dieser CD, die gleichwohl kristallklar ausfiel, wirklich alles Samt und Seide. Der Berliner würde sagen: Als ob’s de schwebst …
Norbert Ely

Hannoversche Allgemeine Dezember 2001
Unter dem Titel »Romantische Klaviertrios« erkundet das Abegg Trio mit dem ihm eigenen und seit fünfundzwanzig Jahren nicht nachlassenden Elan unbekanntes Terrain. Selbst dickleibige Kammermusikführer erwähnen das g-Moll Trio des neunzehnjährigen Chopin sowie die Novelletten und das F-Dur Trio des Dänen Niels W. Gade nur beiläufig. Das klanglich hervorragend aufeinander abgestimmte Abegg Trio musiziert die Trouvaillen erstklassig. Es weckt sie aus ihrem unverdienten Dornröschenschlaf und schattiert die aus dem europäischen Zentrum herausgerückte Romantik mit fabelhaftem Gespür für liedhafte Schlichtheit und folkloristische Erinnerungen.
Ludolf Baucke

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